Ein Mangel an Bewegung ist einer der Hauptrisikofaktoren für degenerative Gelenkerkrankungen. Hintergrund ist vor allem die Nährstoffversorgung des Gelenkknorpels.
Während die Nährstoffe im Körper überwiegend über den Blutkreislauf verteilt werden, bildet der Gelenkknorpel eine Ausnahme. Würden hier Blutgefäße liegen, käme es bei jeder Bewegung zum Abdrücken der Gefäße. Daher erfolgt die Nährstoffversorgung des Knorpelgewebes auf einem anderen Weg, über die Bewegung des Gelenks: die gut durchblutete Gelenkinnenhaut gibt die Nährstoffe aus dem Blut an die Gelenkflüssigkeit ab. Bei jedem Bewegungsvorgang wird – wie in einem Schwamm – frische, nährstoffreiche Gelenkflüssigkeit in den Gelenkspalt hinein gepresst; gleichzeitig werden Abfallstoffe herausgepresst. Durch die Gelenkbelastung erfolgt eine bessere Durchdringung des Knorpels mit Nährstoffen. Ohne Bewegung „verhungert“ der Knorpel. Außerdem lassen neueste Erkenntnisse darauf schließen, das angemessen dosierte Bewegung entzündungshemmend wirkt.
Der menschliche Körper ist also auf Bewegung ausgerichtet. Wichtig ist jedoch das richtige Maß und Art der Bewegung. Die Devise lautet: “Viel bewegen, wenig belasten”.
Belasten Sie Ihre Gelenke im Alltag möglichst gleichmässig, vermeiden Sie ruckartige Bewegungen, die mit stoßartigen Belastungen einhergehen. Vermeiden Sie auch zu langes Stehen oder Sitzen – verändern Sie dabei öfter die Sitz- oder Stehposition und sorgen Sie für ergonomische Sitzmöbel.
Suchen Sie sich eine Sportart aus, die Ihre Gelenke schont und Ihnen Spass macht. Vor allem Sportarten die mit einem ruck- oder stoßartigen Druck einhergehen, können den Krankheitsprozess bei Gelenken, die bereits arthrotisch geschädigt sind, beschleunigen. Geeignete Sportarten sind Schwimmen, Radfahren, Wandern, Nordic Walking, Tanzen und Langlaufen.